Arbeiten mit der Bodentrommel

Die Bodentrommel eignet sich gut um Kinder an das rhythmische Spiel auf Fellinstrumenten heranzuführen. Der Pädagoge hat die Möglichkeit mit den Kindern gemeinsam zu musizieren, die Kinder spüren durch das Fell den Rhythmus der anderen und passen sich dadurch meist sehr schnell an.
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Wenn ich neue Instrumente in den Musikbereich einführe arbeite ich anfänglich gemeinsam mit den Kindern und lasse sie dann mehr und mehr allein damit umgehen. Daher setze ich Angebote mit der Bodentrommel gerne an den Anfang des Kindergartenjahres um bei den älteren Kindern Wissen aufzufrischen und den Jüngeren eine Einführung in den Musikbereich zu geben.

Meistens gliedere ich meine Einführungen in drei Teile Regeln, Umgang, Anwendung in welcher Reihenfolge ich die Elemente benutze hängt vom Instrument und den anwesenden Kindern ab. Schüchterne Kinder werden von vorher festgelegten Regeln manchmal abgeschreckt und bei einer Gruppe mit vielen Draufgängern ist es sinnvoll erst einmal den Rahmen abzuklären. Ich find es wichtig dem eigenem pädagogischem Gespür zu trauen.

Meine Regeln für das Spiel mit der Trommel sind:

  • Nicht auf der Trommel sitzen
  • Auch nicht darauf stehen
  • Beim Aufstehen nicht auf dem Fell abstützen
  • Nur mit den Händen spielen (Felle sind teuer und wenn keine passenden Schlägel da sind trommeln Kinder gerne mit irgendwelchen anderen Dingen daher werden bei mir Fellinstrumente immer nur mit den Händen gespielt)  Dieser gute Rat stammt von Cornelia Monske Professorin für Percussion während einer Weiterbilodung in Trossingen.

Einführung von Spieltechniken

Meistens beginne ich mit eine leisem Spiel mit den Fingerspitzen am Trommelrand, das ich mit Schlägen auf dem Fell Richtung Mitte verbinde. Ich nenne den ersten Schlag Mäusetrommeln und den zweiten Katzenpfote. Für die Katzenpfote wird die flache Hand leicht gewölbt. (wie beim Klatschen) Als dritte Spieltechnik vermittle ich den Kindern das Kratzen auf dem Fell.

Um die Techniken einzuführen benutze ich eine Visualisierung in Form einer kleinen Geschichte.

Eine Maus kommt aus ihrem Mäuseloch, sie sieht sich um und untersucht das Zimmer in verschieden schnellen Schritten (Leichter Anschlag am Rand in verschiedenen Tempi) .                                                                                               Sie entdeckt ein Stück trockenes Brot und knabbert daran (kratzen). Die Katze will sich die Unachtsamkeit der Maus zunutze machen und schleicht sich an (Trommeln mit der „Katzenpfote“). Die Maus bemerkt sie und flieht in ihr Loch (ganz schnell). Das lässt sich nach Lust und Laune der Kinder ein paarmal wiederholen. Ältere Kinder „komponieren“ auch gerne die Abläufe selber, indem sie die Erlebnisse rund um Maus und Katze selber erzählen.Tempo und Lautstärke laden zum experimentieren ein. Ein Vorteil dieser Einführung ist, dass die Kinder durch das Bild der laufenden Tiere meistens automatisch ihre Hände abwechselnd benutzen.

Als vierte Spieltechnik übe ich mit den Kindern den „Elefantenschlag“ hier wird mit der flachen Hand langsam auf dem Fell getrommelt wobei die Hand beim Aufschlag fast schon fallengelassen wird und wieder zurückfedern kann. Um die Kinder das starke Schwingungsgefühl, das bei gemeinsam ausgeführten Schlägen entsteht erleben zu lassen benutze ich einen Spruch. Jede Silbe wird mit einem Schlag begleitet und die Hände abwechselnd benutzt. Das letzte Wort „stehen“ wird „Stehn“ ausgesprochen und mit einem beidhändigen Schlag betont.

„Der El-le-fant der geht durchs Land.
Kannst du ihn seh´n ?
Gleich bleibt er stehen.

Um den Kindern die Schwingung der Trommel zu visualisieren darf sich jeder einen Muggelstein aussuchen. Diese werden in die Mitte der Trommel gelegt und ihr Verhalten beim Erproben der unterschiedlichen Anschläge beobachtet. Dieses Spiel macht den Kindern sehr viel Spaß, da man das Gehörte sehen kann. Bei Elefanteschlägen springen die Steine sehr hoch und fallen von der Trommel, bis bald keiner mehr übrig ist und wenn den Kindern ein schnelles regelmäßiges Mäusetrommeln gelingt fangen die Steine an sich aufzustellen und wie Kreisel zu drehen.Bodentrommel SteineIMG_1541

Am Schluß wird noch zusammen musiziert wobei jeder Impulse setzen kann, die von den anderern aufgenommen werden (Optimaler Weise). Auch hier ist wieder pädagogisches Gespür verlangt, inwiefern der Erwachsene eine leitende Position einnimmt.

 

 

 

 

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